Auszüge aus Artikeln und Pressekritiken

(chronologisch)

Unser Rendezvous mit Dorothea Köhler

„Person und Sache eng durch die Musik verbunden“

 

Sie hat ein großes Erbe angetreten. Dennoch glaube ich, dass es bei ihr in guten Händen liegt. Es ist schon oft gesagt worden, bewahrheitet sich auch immer wieder: „In der Kunst entscheidet das innere Persönlichkeitsmaß. Keine noch so virtuose Technik kann über den Mangel geringer Intensität und Einsatztiefe eines Künstlers hinwegtäuschen, der seiner Kunst nur mit dem Munde und nicht auch mit dem Herzen opfern möchte.“ Das könnte sich fast anhören wie der Beginn einer Laudatio auf Dorothea Köhler, die seit September 1968 mit der künstlerischen Leitung des Stadtsingechores betraut wurde, und ist doch weiter nichts als die Zusammenfassung aller über sie geschriebenen Eindrücke während dreier kurzer Begegnungen. Sie spricht wenig über sich selbst, dafür um so mehr über die Arbeit. Da heißt es dann auch nie: Ich würde das mit dem Chor singen, sondern, wir werden uns das erarbeiten. Sie ist auch nie mit sich und ihrem Schaffen zufrieden, findet immer wieder einen Ansatzpunkt, um neu zu feilen und zu verbessern. -esche- , DNW/HL, 01.11.1969 

 

 

Weihnachtliches Liedgut aus Knabenmund

 

Der inzwischen auf fast 90 Sänger (63 Knaben- und 25 Männerstimmen) angewachsene Chor ist durchaus auf dem Wege, sich qualitativ dem Leistungsstand guter Zeiten dieses traditionsreichen Chores wieder zu nähern, wobei die systematisch betriebene Stimmbildung aller Choristen bereits ihre ersten Früchte trägt. an., DNW /HL, 23.12.1969

 

 

Wiederbegegnung mit dem Stadtsingchor

 

Erfreulich an diesem Konzert aber war, dass der Stadtsingechor mit dem „Actus musicus auf Weynachten“ des Leipziger Thomaskantors J. Schelle (1648 – 1701) sich wieder an ein größeres zyklisches Werk wagte. Zusammen mit den Solisten Roswitha Trexler (Sopran) und Wolf Reinhold (Tenor) sowie Mitgliedern des Händel-Festspielorchesters kam eine geschlossene und aussagekräftige Aufführung zustande, die für den Stadtsingechor eine erste gelungene Erprobung seiner neuen Struktur war. Bernd Baselt, Freiheit,  15.12.1970

 

 

„Es tönen die Lieder …“

Mädchenchor der August-Hermann-Francke-Schule I sang

 

… brachte der Mädchenchor der August-Hermann-Francke-Schule I eine bunte Liederfolge zu Gehör. Im Vordergrund standen Volkslieder, Kanons sowie Chorsätze von Telemann, Siegfried Köhler, Carlferdinand Zech und Siegfried Bimberg, wobei es von letzterem auch zwei recht hübsche Uraufführungen  … zu hören gab. Der unter der kundigen Leitung von Dorothea Köhler stehende Chor verrät eine gepflegte Stimmkultur. Ihm ist ein sauberer, heller und schlanker Klang eigen, auch verfügt er über eine gute Textaussprache. Im Vortrag der Liedsätze wünschte man sich zu allen klanglichen Vorzügen noch einen Schuß Temperament hinzu! Schwung, Freude und helle Begeisterung sprach aber aus der äußerst lebendigen Darbietung der Tierkantate, bei der sich Dorothea Köhler zudem als versierte Pianistin erwies. Dr. Ursula Herrmann, LDZ, 25.05.1973

 

 

Menschen unserer Stadt

Chorleiterin Dorothea Köhler

 

Aus Anlaß des 23. Jahrestages der Gründung der DDR ist dem Stadtsingechor der Kunstpreis der Stadt Halle verliehen worden. Damit hat die Leistung dieses weit über die Grenzen unserer Stadt bekannten Knabenchores, der mit der Entwicklung der Musikkultur Halles eng verbunden ist, die ihr gebührende Anerkennung gefunden. Darüber hinaus auch die unermüdliche und geduldige Erziehungsarbeit seiner Leiterin Dorothea Köhler … Während der hallischen Musiktage 1972 erklingt die Uraufführung der Kantate „Laudatio auf das Brot“ für Knabenchor und Kammerensemble von Gerd Domhardt (Auftragswerk des Rates der Stadt). Den Text dazu schrieb Hanna Helling. -rich, MNN, 14.10.1972

 

 

Konzert des Stadtsingechores

Motetten von Scheidt und Schütz neben Britten-Messe

 

Der Stadtsingechor zeigte sich als sicherer und disziplinierter Klangkörper, der klare Linearität und verschmelzende Klanglichkeit gut zu vereinen weiß. Die offenbar sehr behutsame Stimmschulung vermeidet jede übertriebene Härte und erstrebt vor allem stimmlichen Wohlklang und innere Gelöstheit. Dr. Ursula Herrmann, LDZ, 15.12.73

 

 

Ausgewogen und lebendig

 

Vor allem die Werke von Schütz, Prüfstein jeder guten A-cappella-Kunst, offenbarten in der Intonationssicherheit und klanglichen Homogenität ihrer Gestaltung den hohen Leistungsstand, zu dem Dorothea Köhlers zielstrebige chorerzieherische Arbeit diesen Chor zu führen vermochte. Und es überzeugte nicht zuletzt die Art der Interpretation, die geschmackvolle, ganz und gar unsentimentale und doch warme, leuchtkräftige Darbietung der Volkslieder ebenso wie die differenzierte, ausdrucksvolle Gestaltung der technisch und musikalisch anspruchsvolleren Werke dieses Abends. Die persönliche Ausstrahlung Dorothea Köhlers auf  jeden einzelnen kleinen Sänger war an der inneren Beteiligung, mit der der Chor bei der Sache war, deutlich zu spüren. Gb., DNW/HL, 19.12.1974

 

 

Wohlklang öffnet die Herzen

Der Stadtsingechor Halle unter der Leitung von Dorothea Köhler

 

Was Richard Döll begann, der den Chor nach seiner Auflösung durch die Nazis in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg zu einem neuen Höhepunkt führte, was Carlferdiand Zech fortsetzte, gibt dem  Stadtsingechor unter Leitung von Dorothea Köhler heute sein Profil: die Pflege des traditionsreichen musikalischen Erbes und seine Aufgeschlossenheit für die moderne Chormusik … Ihre Mitarbeiter bezeichnen sie als strenge und fordernde Pädagogin. Sie dringt auf Disziplin. Aber sie läßt die Jungen auch spüren, dass ihr Herz dem Chor gehört, dem sie Anerkennung verschafft hat in seiner Heimatstadt Halle und weit darüber hinaus. Gudrun Skulski, Neue Zeit, 13.05.1978  

 

 

Wir berichten vom 1. Knabenchortreffen in Halle:

„Dir, Musik, sei Preis!“

 

Auf Initiative des halleschen Stadtsingechors ... wurde vor wenigen Tagen in der Konzerthalle der Chemiemetropole ein Treffen von Knabenchören durchgeführt, wobei sich der Knabenchor Dresden und der Gastgeberchor in öffentlichen Konzerten hören ließen.

Der Stadtsingechor, der sich insbesondere der Pflege alter hallescher Meister verpflichtet weiß, brachte eine sehr gelungene Wiederaufführung  des Händelschen Oratoriums „Das Alexanderfest“. Chordirektor Dorothea Köhler führte den großen Klangapparat zu einer wohltuend gelösten und allen Stimmungen des Werkes sorgsam nachgehenden Wiedergabe. Dr. Ursula Herrmann, LDZ, 29.10.1981

 

 

Hallenser Ensemble mit 800jähriger Tradition

Der Stadtsingechor gab ein beeindruckendes Konzert

 

Zum ersten Mal hatte meines Wissens der Stadtsingechor Halle unter seiner Leiterin Dorothea Köhler Gelegenheit, sich den Berliner Musikfreunden vorzustellen … Er widmet sich Musik der Vergangenheit und Gegenwart im gleichen Maße, fühlt sich natürlich den großen Traditionen seiner engeren Heimat besonders verbunden. Sie waren auch das Thema des Programms in der Berliner Komischen Oper … Der Stadtsingechor imponierte … durch klaren, sauberen, stilvollen Gesang und machte damit seiner verpflichtenden Vergangenheit alle Ehre. Ganz prächtig gelang … die Interpretation des „Foundling Hospital Anthems“ …

Die in der Originalsprache gesungene Aufführung ließ Händels ebenso charaktervolle wie ausdrucksstarke Musik vor allem dadurch überzeugend Klang werden, daß ihre Strukturen im gesanglichen wie im instrumentalen in sehr exakt und klar geformter melodischer Diktion, in kluger klanglicher Disposition ausgeführt wurden. Es wurde durchsichtig musiziert und gesungen … Das Konzert brachte einen ebenso interessanten wie interpretatorisch gelungenen Akzent ins Berliner Musikleben. Die jungen Sänger aus Halle unter ihrer engagierten Dirigentin sollten nicht nur diese eine Gelegenheit erhalten, sich in Berlin vorzustellen. Hansjürgen Schäfer, ND, 20.12.1982

 

 

Strahlender Chorgesang

Hallescher Stadtsingechor bot reizvolles Programm

 

Unter der geschickten Stabführung von Dorothea Köhler begeisterte der Chor die Zuhörer durch seine musikalische Beweglichkeit, die exakte Ausformung rhythmisch sowie melodisch schwieriger Passagen und seine tadellose Artikulation … Erstaunlich meisterte der Chor die Darbietung des Peace Anthems (Friedenshymne) HWV 266 … in englischer Sprache. U.O., LDZ, 13.06.1984

 

 

Eine gelungene Voraufführung zu den 33. Händelfestspielen

Werke Händels und Reichardts erklangen in der Konzerthalle

 

Auf dem Programm standen das Peace-Anthem (Friedenshymne, HWV 266) und die „Friedensode“ HWV 74 von Georg Friedrich Händel sowie die „Cantate in the Prise of Handel“ für Sopran, Chor und Orchester von Johann Friedrich Reichardt. Der Stadtsingechor zeichnete sich durch einen wunderbar weichen, homogenen Chorklang aus. Die Knaben sangen mit spürbarer Freude am Musizieren, mit Souveränität, sauberer Intonation und nie nachlassender Spannkraft. Besonders eindrucksvoll war die Flexibiliät des Chores bei der Gestaltung der verschiedenartigen Charaktere der Chorsätze. Undine Wagner, Freiheit, 14.06.1984

 

 

Musikalisches Erbe in guten Händen

Den halleschen Stadtsingechor bei einer Probe belauscht – 120 Sänger unter der Schirmherrschaft des Rates

 

Die jüngsten Mitglieder des Stadtsingechores sind … Schüler der 3. Klasse. An der POS „August Hermann Francke“ gab es für die jungen Sänger bisher spezielle Chorklassen. Um ihnen einen umfassendere musikalische Ausbildung geben zu können, erfolgte mit Schulbeginn 1984 eine Umprofilierung. Es wurden Spezialklassen für Musik gebildet. Hier erhalten die Schüler außer dem Wissen nach allgemeingültigen Lehrplänen für Polytechnische Oberschulen zusätzlichen Unterricht in speziellen Musikfächern vermittelt. Dazu gehören z.B. außer den Chorstunden, Musiktheorie, Gehör- und Stimmbildung, bei besonderer Begabung auch eine Soloausbildung. Ebenso steht erstmalig in diesem Jahr Instrumentalunterricht für Klavier oder Gitarre auf dem Lehrplan … „Oft sind unserer Schüler mit dem Chor so fest verwurzelt, daß sie zusätzlich zu Studium, Lehre oder sogar zur Schichtarbeit regelmäßig an den Proben und Auftritten teilnehmen, dann allerdings im Extra-Männerchor“, erzählt der Chordirektor … „Ein enger und herzlicher Kontakt besteht zu unserem Patenbetrieb, dem Metalleichtbaukombinat Halle. Zahlreiche Konzerte fanden hier direkt in den Werkhallen statt. Außerdem wird dieser Betrieb Sorge tragen für eine Voraufführung des Händel-Oratoriums „Esther“, das zum Programm der Händelfestspiele im Februar nächsten Jahres gehört“, so Dorothea Köhler. Renate Sosnowski/VK, Freiheit (?), 24.11.1984

 

 

Wir freuen uns, wenn sich Mühen und Fleiß lohnen

Vorgestellt: Chordirektor Dorothea Köhler

 

Und sie spricht von ihrer Devise: Vorbild sein, ist eine wichtige Voraussetzung, fordert man von anderen gute Leistungen und volles Engagement. Nur so führt der Weg zum gewünschten Erfolg. Renate Sosnowski, Freiheit,  1984 (?)

 

 

Hallenser Chor mit Händels „Esther

Aufführung des Oratoriums in der Komischen Oper

 

Dies alles wurde in der Aufführung in der Komischen Oper zum emotionalen Erlebnis von hoher Klangkultur, ganz besonders von Camerata Musica mit makellosen Soli … Es ist verdienstvoll, daß sich dieser älteste deutsche Knabenchor … verstärkt dem Werk Händels zuwendet und in Dorothea Köhler eine versierte Leiterin hat. Vera Wohlgemut, BZ,10.04.1985

 

 

Gewidmet großen Tonkünstlern

Festkonzert in Berlin während der 6.Weltmusikwoche

 

Drei der besten Knabenchöre musizierten gemeinsam mit drei führenden Kammermusikvereinigungen und erstklassigen Solisten. Den Auftakt gab der Stadtsingechor Halle mit seinen 75 Mitgliedern. Als ältester Knabenchor Deutschlands, 1116 erstmals urkundlich erwähnt, u.a. unter Leitung von Samuel Scheidt und Wilhelm Friedemann Bach, erlebte er seine Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert. 1959 neu ins Leben gerufen, wird er seit 1968 von Dorothea Köhler geleitet. Er widmet sich heute vorrangig dem zeitgenössischen Knabenchorgesang, wenn auch hallesche Meister und besonders Georg Friedrich Händel im Zentrum der sängerischen Arbeit stehen … Hohe Musikalität, linear geführte Gesangskultur zeichneten die vorzüglich geschulten Knaben- und jungen Männerstimmen  aus. Martin G. Butter, Tribüne, 03.10.1985

 

 

Klingender Beweis für lebendige Pflege des Erbes in unserem Land

Festkonzert zu Ehren von Bach, Händel und Schütz am Weltmusiktag

 

Den ausländischen Gästen vielleicht noch wenig vertraut, dank einer künstlerisch überzeugenden kontinuierlichen Entwicklung aber zunehmend auch außerhalb  unseres Landes bekannt und geachtet, sind die Jungen des Stadtsingechores Halle … Im Schauspielhaus bewiesen Sie ihr Können eingangs mit der lebendigen Interpretation eines der späten bedeutenden Vokalwerke des Meisters aus Halle, des „Foundling Hospital Anthem“. Es beginnt mit den beziehungsvollen Psalmworten: „Selig sind, die der Armen gedenken“ und greift auf den berühmten Halleluja-Chor aus dem „Messias“ zurück. Mit den Hallensern musizierte unter Dorothea Köhlers Leitung die Berliner Camerata Musica, und auch hier überzeugten exzellente Solisten: der Tenor Michael Rabsilber und der Countertenor Jochen Kowalski … Hansjürgen Schaefer, ND, 03.10.1985

 

 

das autogramm

dorothea köhler

 

Inzwischen ist die Händelpflege verbriefter Auftrag für die Chordirektorin und ihr Ensemble, das sich neben den Thomanern und dem Kreuzchor immer mehr profiliert. Dabei weiß sie gute Orchester an ihrer Seite, hilfreiche Musikwissenschaftler und Solisten, die Händel singen können und gern singen. Man sagt, sie sei streng und gerecht und sie arbeite sehr ernsthaft und sie lache auch gern. Sie strebt eine gültige Händelfassung an und auf hohem Niveau. Ja, ihr ist es zu danken, dass dieser Chor der Halleschen Philharmonie auch international sein Renommee hat. Viele Auslandsgastspiele stehen dafür. Heut ist ihr Händel ein Bedürfnis, meint sie. Die Schönheit seiner Musik. Diese Lebendigkeit. Und natürlich die Liebe zum Menschen und zum Leben. Das friedliche Nebeneinander der Völker.

Heute interpretiert man Händel anders als vor 10, 15 Jahren, frischer, realistischer. Diesen Weg haben ja einige Mitglieder des Chors mitgemacht. Da erzählt sie denn auch, wie plötzlich einer ihrer Knirpse erstaunt vermerkte, das Oratorium sei ja sogar spannend. Sie hängt an den Jungen, den 130 Chormitgliedern im Alter zwischen neun und achtzehn Jahren. Sie will keine gedrillten Chorknaben. Kluge, vielseitig gebildete Menschen sollen es werden, die ihr Land lieben. Natürlich gibt es ihren musikalischen Einfluß in einer bestimmten Richtung. Sie sollen in der Musik, in der Kunst ihren speziellen Lebensausdruck finden. Egal, ob sie später Musik professionell oder als Hobby betreiben. Egal, ob sie Konzertgänger von morgen sind oder ihre Kinder dann zum Chor bringen. Thomas Stein, Freiheit, 06.06.1987

 

 

Bravo-Rufe für Stadtsingechor

 

Mit stürmischem Beifall und Bravo-Rufen bedankte sich das Publikum am Samstag im ausverkauften Berliner Schauspielhaus beim Stadtsingechor Halle und bei der „Camerata Musica“ unter Leitung von Dorothea Köhler, die gemeinsam mit hervorragenden Solisten ein glanzvolles Programm  geboten hatten. Auf dem Programm standen Georg Friedrich Händels Friedensode, die Kantate für Alt-Solo und Instrumente „Splenda l’alba in Oriente“ und das „Foundling Hospital Anthem“. Berlin (EB), Freiheit, 07.07.1987

 

 

Mit ihrem „Gold in der Kehle“ bewegen sie die Herzen vieler Menschen

Stadtsingechor Halle vereint 120 Sänger von 9 -18 Jahren

 

Die Woche in Ungarn  werde ich nicht so schnell vergessen“, versichert André, der Älteste der drei Söhne des halleschen Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski. Mit seinem jüngeren Bruder Falk singt André im Chor im 1. Sopran. Bestimmend für den künstlerischen Fortschritt eines Chores ist der Dirigent. Hier eine Frau: Dorothea Köhler, Musikpädagogin und Dirigentin, vielfach ausgezeichnet, seit 20 Jahren Leiterin des Chors. Sehen wir ihr mal bei einer Chorprobe zu! Hellwach, energiegeladen steht die schlanke Frau vor ihren Jungen. Dirigent mit sparsamen, dabei sehr präzisen Hand- und Armbewegungen. Singt auch mal vor oder mit, lässt nichts durchgehen, feilt, bis alles sitzt. Feuert an, begeistert für die Kostbarkeiten der Frau Musica … Daß alles zusammenhält und sich weiter entwickelt, daran haben die Eltern keinen geringen Anteil … Wie sieht das Waldemar Cierpinski: „Der Tagesablauf in unserer Familie richtet sich weitgehend nach unseren beiden Chorsängern.“ Er und seine Frau stellen sich sehr durchdacht auf die Inanspruchnahme ihrer zwei Großen ein. Beide sind sich einig: „Wir halten die musische Erziehung der Heranwachsenden für außerordentlich nützlich.“ … Das „Gold in der Kehle“ besitzen die Jungen – Disziplin und Fleiß müssen sie sich erarbeiten. Doch wer einmal ein Konzert miterlebte, dem ist deshalb nicht bange. Gisela Stockmann, Freiheit, 24.12.1987

 

 

Stimmungsvoller Konzertabend war Auftakt für das Musikfest

Die Wahl des Herakles“ mit J. Kowalski in der Titelpartie

 

Bis auf den letzten Platz war die Konzerthalle besucht, was nicht nur für das Interesse an dem Musikfest spricht. Ohne Zweifel war die reiche Besucherzahl auch beredter Ausdruck für die Erwartung bester künstlerischer Qualität, die mit dem Stadtsingechor und seiner Leiterin, Dorothea Köhler, sowie mit der Halleschen Philharmonie verbunden ist. Und erneut bestätigte sich, daß die beiden Klangkörper allerhöchste Maßstäbe in der Interpretation großer Musikwerke setzen.

Zu Beginn erklang das Magnificat von Carl Philipp Emanuel Bach, das der berühmte Sohn des Thomaskantors (der Berliner) 1749 schrieb und in der Wirkungsstätte seines Vaters in Leipzig aufführen ließ. Ausgezeichnete Solisten korrespondierten mit dem Chor: Venceslava Hruba-Freiberger, Caren van Oyen, Andreas Conrad und Thomas Möwes.

Von Händel wurde dann „Die Wahl des Herakles“ von 1750 interpretiert, ein Werk, das deutlich aufklärerischen Geist verkündet … Die Titelpartie sang der berühmte Countertenor Jochen Kowaski, der mit Venceslava Hruba-Freiberger (Lust), Violetta Madjarowa (Tugend) und Andreas Conrad (Begleiter der Tugend) ausgezeichnete Mitstreiter hatte. Einen tiefen Eindruck hinterließ dieser Abend, an dem die Chorsänger und die Philharmonie auf voller Höhe ihrer Musizierkraft standen. Kein Wunder bei der agilen Dirigentin Dorothea Köhler, die das Ganze zügig, sensibel und sehr konzentriert leitete. G.H., (?), 04.06.88               

 

 

Der Hallesche Stadtsingechor bereitet sich auf sein 875jähriges Jubiläum vor

Perfekter Klang jetzt auf schwarzen Scheiben

 

Nachdem die ungarische Firma HUNGAROTON bereits 1985 den Stadtsingechor zu Schallplattenaufnahmen bat, wird nun die erste DDR-Platte produziert. Gemeinsam mit Camerata Musica Berlin und dem Posaunen-Quartett Berolina interpretieren die Jungen im Tonstudio der Paul-Gerhardt-Kirche in Leipzig Werke hallescher Meister. Samuel Scheidt, F.W. Zachow und natürlich G.F. Händel werden schon mit Blick auf das anstehende Jubiläum in zwei Jahren auf Platte gebracht. Ein Porträt des dann 875 Jahre alten Stadtsingechores, das sicher viele Freunde finden wird. S., Neueste Nachrichten, 02.10.1989

 

 

Wir wollen Händel und Telemann hören

 

Der Produktionsdirektor der ungarischen Schallplattenfirma Hungaroton trat jetzt erneut an den vor allem durch seine Operndirigate weltweit berühmten amerikanischen Künstler heran, um auch die Telemann-Fassung dieses Monumentalwerkes erstmals (!) auf Schallplatte zu verewigen. Ohne zu zögern entschied sich McGegan wieder für den Stadtsingechor Halle, mit dem er dank der gründlichen Vorbereitung durch Dorothea Köhler nur wenige Proben durchzuführen brauchte … In der Musikakademie mit ihren fast 1500 Plätzen wird es im März zunächst ein Konzert geben, dem dann die Schallplatteneinspielung folgt. Mit dem hervorragenden Solistenensemble aus acht Nationen wird es dabei für manchen der 26 ausgesuchten Chorsänger (von insgesamt rund 130 Mitgliedern) ein Wiedersehen geben. Gisela Heine, LDZ, 18.01.1989

 

 

Exklusiv-Interview mit Nicholas McGegan

Ein Amerikaner äußert sich

Stadtsingechor zu Halle – einer der besten der Welt

 

Warum entschieden Sie sich für dieses Ensemble?  Das ist tatsächlich ein fabelhafter Chor, ich zähle ihn zu den besten der Welt. In den gesamten USA gibt es nur drei Klangkörper dieser Art, die aber über keinen Knabenalt verfügen. Und das bringt ja erst die besondere Farbigkeit, die wir eben wieder hören konnten …

Sie hatten ja wenig Zeit, vor dem Konzert mit dem Knabenchor zu arbeiten. Befürchten Sie nicht, daß es Pannen geben könnte?  Überhaupt nicht. Ich muß sagen, daß Dorothea Köhler eine ausgezeichnete Musikerin und Pädagogin ist, die den Chor auf der erforderlichen künstlerischen Höhe hält, und das seit vielen Jahren! Daß die Plattenaufnahmen und auch das heutige Konzert diese bemerkenswerte Qualität haben,  daran hat die Chordirektorin entscheidenden Anteil. Wenn wir 1992 in Göttingen die Brockes-Passion von Händel und Telemann aufführen,  werden wir uns die Dirigate teilen. Gisela Heine, LDZ, 21.03.1990

 

 

Eine glänzende Aufführung

Brockes-Passion von Telemann in der Konzerthalle

 

In der Konzerthalle am Boulevard hatten wir ein großes künstlerisches Erlebnis:  Der Stadtsingechor zu Halle sang die Brockespassion von Georg Philipp Telemann, begleitet von der berühmten Capella Savaria aus Ungarn unter dem ganz hervorragenden amerikanischen Dirigenten Nicholas McGegan. Die Einstudierung des Chors, wie schon bei der denkwürdigen Aufführung von Händels Brockespassion – war durch Dorothea Köhler erfolgt. Die sorgfältig vorbereitete Aufführung, die im Januar des Jahres schon eine Schallplattenproduktion bewirkt hat und die Mitte des Monats Glanzpunkt der diesjährigen 10. Telemann-Festtage war, wurde zu einem besonders schönen Symbol für die Bedeutung geistlicher Musik in unserem sich erneuernden Staat … Prof. Dr. sc. Walther Siegmund-Schultze, MZ, 27.03.1990

 

 

Ein großartiges Balletterlebnis und ein junger Chor aus Halle

 

Beim diesjährigen Festival „Duisburger Akzente“ unter dem Motto „Gott, Götter, Götzen, Gurus“ … fand eine Veranstaltung das besondere Interesse von Publikum und Rezensenten: die Ballettcompagny Schindowski, Gelsenkirchen, tanzte J.S. Bachs „Johannes-Passion“. Das Besondere an der Aufführung zu den „Akzenten“ war die live-Darbietung der Bachschen Musik; in den bisherigen Aufführungen seit der Premiere im Januar 91 lag eine Einspielung von N. Harnoncourt aus dem Jahre 1965 dem Tanz zugrunde. Der Chorpart war einem jungen halleschen Chor übertragen worden – der Kammerchor Cantamus (Leitung: Dorothea Köhler) bestritt damit seinen ersten Auftritt in den Alten Bundesländern. Inmitten eines illustren Solistenensembles (u.a. Martin Klietmann/Tenor, Roberto Balconi/Altus, Maria Zadori/Sopran, Philipp Huttenlocher/Baß) und mit der Capella Savaria (Szombathely) auf historischen Instrumenten unter dem Dirigat von Pál Németh (Ungarn) wurde die Musik so klangsicher und hinreißend dargeboten, dass die bisherigen positiven Reaktionen auf diese Ballettinszenierung noch übertroffen wurden. Kenner der Szene sprachen von einem einmaligen Konzert- und Ballettereignis. ChS, Hallo an der Saale, 05.06.1991

 

 

Faszinierender Klang

Passionskantate von Graun in der Konzerthalle

 

Es ist ein Verdienst des ungarischen Spezialisten für Alte Musik, Pál Németh, dieses einstmals so bekannte Werk wieder zum Leben erweckt zu haben. Wir hörten es in der Konzerthalle in der Originalbesetzung der vorliegenden CD-Produktion, die in ihrer Reife und Klangschönheit faszinierte … In dem kammerchor cantamus halle (Einstudierung: Dorothea Köhler) stellte sich eine Singegemeinschaft bester Qualität vor. Die klangliche Einheitlichkeit aller Stimmgruppen untereinander wie auch der hohe Verschmelzungsgrad im Zusammenwirken aller, die Modulationsfähigkeit und das gefühlstiefe Nachempfinden jeglicher geforderten Ausdrucksinhalte verdienen Lob. Ergreifend waren die schlichten Choralinterpretationen. Dr. Ursula Herrmann, Hallesches Tageblatt, 29.05.1992

 

 

Barockes Klangbild meisterhaft in den Raum gemalt

Bravouröse Aufführung von „Der Tod Jesu“ im Magdeburger Kloster

 

Auch in der Aufführung durch den Kammerchor Cantamus Halle und die international besetzte Capella Savaria unter Pál Németh, die auf historischen Instrumenten spielt, tat sich im Vergleich zur Telemann-Aufführung eine andere Welt auf. An keiner Stelle auf Kraftentfaltung angelegt, war in diesem Musizieren barockes Schwingen und federnde Leichtigkeit. Der Kammerchor, einstudiert von Dorothea Köhler, hatte den pulsierenden Klang, der an den englischen Chören bei Händel-Aufführungen so begeistert. Im Verein mit den zarteren historischen Instrumenten ergab sich ein sehr durchsichtiges und bewegliches Klangbild. Ingeburg Friedrich, Volksstimme, 30.05.1992

 

 

Weihnachtsoratorium in St. Jakobi

 

Nach Jahrzehnten erklang Bachs Weihnachtsoratorium erstmals wieder in Hettstedt. In der St. Jakobi-Kirche … wurden am vierten Advent die Kantaten Nr. 1 – 3 aufgeführt. Am Sonntagabend war das Konzert mit dem Kammerchor „cantamus“ Halle und dem Mansfelder Konzertorchester sowie Solisten aus Halle und Dresden in der Andreaskirche der Lutherstadt zu hören. ?, MZ Mansfeld-Kurier, 22.12.1992

 

 

Ein Chor mit exzellenter Stimmkultur und ein stilsicheres Solistenquartett

Mitreißende Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium in der Hettstedter St. Jakobi-Kirche

 

Musik von festlichem Glanz und frohlockendem Jubel, aber auch voller stiller Freude und Innigkeit erklang am Samstag in der Hettstedter St. Jacobi-Kirche. Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium (Kantaten 1 – 3) … Das Besondere der Aufführung war ihr kammermusikalisches Konzept. Konsequent verwirklicht gab es der Musik Bachs als bewegende Vermenschlichung der Geschichte von der Geburt Jesu Christi die ideale musikalische Gestalt und offenbarte Feinheiten der Partitur, wie sie selten zu hören sind. Klarheit und Durchsichtigkeit des Klanges, sorgfältige und stets auf Nachvollziehbarkeit bedachte Ausarbeitung des Melodischen, beschwingte Tempi (manchmal vielleicht etwas zu forsch) und zügige Anschlüsse schufen fern routinierter Konvention eine Atmosphäre der Freude und Hoffnung, die zu Herzen ging. Vorzügliche Interpreten hatten sich unter Leitung von Dorothea Köhler dieser Aufgabe gestellt. Allen voran der Kammerchor cantamus Halle mit exzellenter Stimmkultur, Souveränität und wandelbarem Klang von zartester Verhaltenheit bis zu für einen Kammerchor beeindruckender Größe. Die großen Chorszenen überzeugten dabei ebenso wie die erfreulich individuell gestalteten Choräle. Claus Haake, MZ Hettstedt, 13.12.1993

 

 

43. Händel-Festspiele in Halle boten ein anspruchsvolles Programm

Hochkarätige Ensembles und Solisten begeisterten ein großes Publikum

 

Ebenfalls mitreißende Ausstrahlung verbreitete die konzertante Aufführung der Oper „Giustino“. Nicholas McGegan übertrug mit seinem von Temperament sprühenden Dirigat seine Freude an der Händelschen Musik hör- und sichtbar auf alle Mitwirkenden, so dass von der Bühne eine Lebendigkeit ausging, die man mancher szenischen Aufführung wünschte. Die sängerischen Glanzleistungen aller Solisten, darunter Altus Michael Chance in der Titelpartie, verbanden sich mit dem nuancenreichen und farbigen Spiel des Freiburger Barockorchesters sowie dem gut aufgelegten halleschen kammerchor cantamus  (Einstudierung Dorothea Köhler) zu einer stilistisch untadeligen internationalen Spitzenleistung. Claus Haake, ND, 10.06.1994

 

 

Hohe Chorkunst in der Jakobikirche

Hallesche Chöre sangen alte und neue Weihnachtslieder

 

Mit exzellenter Klangkultur, flexibler Tongebung, Homogenität, mühelose Soprane eingeschlossen, sowie genau bedachter Artikulation und gepflegter Aussprache vermochten sie dem vielseitigen Programm ausgezeichnet gerecht zu werden. Glanzvoll erstanden Meisterwerke der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert (u.a. „Verbum caro factum est" von Hans Leo Haßler und „Übers Gebirg Maria geht“ von Johann Eccard) neben dem stimmungsvollen „Maria durch ein‘ Dornwald ging“ oder Ulrich Schichas klangvollem Satz „Leise rieselt der Schnee“. Für Vielfalt sorgte der Wechsel von Bekanntem und nicht so Vertrautem, von Männerchor und gemischtem Chor, von kraftvoller Entfaltung und zarter Verhaltenheit … Die bis aufs kleinste durchdachten Gestaltungen strahlten andachtsvolle innere Freude aus. Claus Haake, MZ Hettstedt, 20.12.1994

 

 

Hettstedter Gymnasium am Markt

Schulprojekt mit CD gekrönt

Umwelt-Kantate liegt jetzt als Tonträger vor – Erfolgreiches Ergebnis eines langen künstlerischen und pädagogischen Prozesses

 

In Vorbereitung einer Projektwoche … wurde die Idee geboren, sich des Problems der Umweltzerstörung anzunehmen. Schüler und Lehrer wollten nicht auf Altbekanntes zurückgreifen … sondern Neues schaffen. Die ehemalige Leiterin des Stadtsingechores in Halle [Dorothea Köhler], die jetzt als Musiklehrerin in Hettstedt arbeitet, knüpfte Verbindungen zu dem Komponisten Siegfried Bimberg und der Texterin Hanna Helling. Im langen Prozeß der Ideenfindung wurde das Projekt konkretisiert … Bei der Kantate mit dem programmatischen Titel „Ohne Natur vergeht unser Leben“ blieb es nicht. Reinhold Unterschütz, der Direktor des Gymnasiums, rief … dazu auf, aus der Choridee ein Schulprojekt zu machen. … Künstlerisch interessierte Schüler wie auch Naturwissenschaftler brachten sich mit ein … Die Uraufführung wurde zum vollen Erfolg. Zwei ausverkaufte Veranstaltungen gab es, an die sich weitere Konzerte anschlossen [insgesamt 13 Aufführungen] … Da wurde eine neue Idee entwickelt: „Wir machen eine CD.“ Nach vielen Proben … wurden in Zusammenarbeit mit dem Tonstudio Überschall aus Halle die einzelnen Stücke … aufgenommen. An den Reglern saß … der Aufnahmeleiter András Székely … etwa 120 Mitwirkende … in drei Tagen [wurden] 23 Stücke eingespielt. Stefan Ludwig, Tonmeister aus Halle, ist mit dem Ergebnis zufrieden … Gero Hirschelmann, MZ (Hettstedt), 17.01.1998

 

 

Schulmusik am Gymnasium

Der gute Ton und die ganz besondere Note

Beim Chorgesang geht es nicht um Zensuren – Umweltkantate setzte Maßstäbe

 

"Mit Kindern sollte man nicht anders probieren als mit Erwachsenen“ ist ihre Devise, und die Mädchen, die scheinbar mühelos vom Blatt singen, wissen es zu schätzen, daß die Lehrerin sie ernst nimmt. Das Chorsingen ist freiwillig, die Mädchen kommen aus den Klassen auch der beiden anderen Musiklehrer. Die Aufgaben Chor, Gitarrenorchester und Lehrerchor haben die drei Pädagogen sich aufgeteilt, es sei ein gutes Miteinander, sagt Dorothea Köhler. Oft arbeiten alle an einem Projekt, das dann am Ende zusammengeführt wird … Dorothea Köhler legt viel Wert darauf, daß Text und Melodie gleich wichtig sind, und zwar von Anfang an. Die Mädchen sollen verstehen, was sie singen … Plötzlich hört sich der Text ganz anders an … Die Händelpreisträgerin findet den richtigen Ton, wenn sie Probenarbeit macht. Zum einen läßt sie keine Nachlässigkeiten durchgehen, zum anderen hat sie aber auch einen subtilen, herben Humor. Ursula Schabert, MZ (Hettstedt), 20.01.1999

 

 

Kunst-Stunde in der Kommode

Heiteres aus dem Musik-Fundus

Männerchor bouquet vocalis Halle und kammerchor cantamus halle im neuen theater

 

Die Begeisterung des Publikums wurde nicht allein durch die größtenteils geistvollen Adaptionen, Parodien und Variationen entfacht, die von Pointen und Verschlüsselungen lebten, sondern vor allem auch durch die ausgezeichneten Interpretationen. Dorothea Köhler, vielen sicher noch in Erinnerung als versierte und langjährige Chordirektorin des Stadtsingechores zu DDR-Zeit, hat mit dem kammerchor cantamus halle und dem Männerchor bouquet vocalis Halle ein Stimmenpotential von hoher Klangschönheit entwickelt. Diese offenbarte sich in jeder Darbietung des umfangreichen Programms, in dem neben einigen rein instrumentalen Stücken die chorische Leistung dominierte und faszinierte. Gisela Heine, MZ (Halle / Saalkreis), 05.07.1999

 

 

Spielstätte Kommode

Ein Kunst-Kosmos rund um die Liebe

Chormusik, literarische Texte und Wandteppich

 

Die fünfte Auflage fand nun im Thema „Liebe“ ein für die Chormusik ergiebiges Feld. Im Zusammenwirken vom kammerchor cantamus halle und dem Männerchor bouquet vocalis Halle, den Initiatoren und ständigen Protagonisten der Reihe, präsentierte sich ein Ensemble von chorischer Geschlossenheit und zugleich individueller Ausstrahlung in reizvollem Klang. Mit zurückhaltender und sparsamer Gestik, dennoch jedes Detail genau führend, war Dorothea Köhler der ideale spiritus rector. Cha, MZ (Halle), 21(?).03.2000

 

 

Jubiläum des Chores cantamus

Konzert zum „Zehnten“

 

Zehn Jahre – das ist keine lange Zeit. Besonders nicht im Leben eines Chores. Kaum hatte Dorothea Köhler das Ensemble 1990 gegründet, als sie ein Angebot bekam, Bachs Johannespassion zusammen mit dem ungarischen Kammerchorchester Capella Savaria beim Festival „Duisburger Akzente“ aufzuführen. Dieses Erlebnis war der Anstoß, daß ein bis heute florierendes Ensemble entstanden ist, das wöchentlich probt, viele Konzerte und fünf CD-Einspielungen hinter sich gebracht hat. Es pflegt einen völlig anderen Stil als die meisten deutschen Chöre. Bouquet vocalis und cantamus singen eher in einer englischen Tradition. Die Wurzeln diese Singart gehen teils auf die frühere Tätigkeit Dorothea Köhlers zurück, als sie noch den Stadtsingechor leitete. Aber dieser Stil rührt auch daher, daß die Traditionen Halles besonders eng mit Händels Musik verbunden sind. Sicherlich um genau das zeigen zu können, hatten die „Geburtstagskinder“ eben Händel-Werke – fast nie gespielte Stücke – für ihre Feier ausgewählt. Leichtigkeit und Gewaltlosigkeit einerseits, andererseits ein ständiges Schweben leichter und gewichtiger Töne (was so leicht mit „swinging“ auszudrücken ist) machte die Aufführung so schön und erfrischend. András Székely, MZ, 3./4.10.2000

 

 

Kunststunde im „nt“

Gelungenes Zusammenspiel von Intelligenz und Humor

Kammerchor cantamus“ und „Männerchor bouquet vocalis“ begeisterten

 

In dem mit großer Sorgfalt und Entdeckerfreude zusammengestellten Programm bestachen die unter Leitung von Dorothea Köhler stehenden Chöre kammerchor cantamus halle und Männerchor bouquet vocalis Halle durch hinreißende Gestaltung und Chorkultur. Beide Ensembles zeigten sich – von ihrer Dirigentin mit zurückhaltender aber detailbewußter Gestik stets fest im Griff gehalten – der Alten Musik wie Kompositionen des 20./21. Jahrhunderts bestens gewachsen. Claus Haake, MZ, 12.03.2002

 

 

Midas-Premiere im Frühjahr

Cantor-Gymnasiasten singen seit drei Jahren – Weihnachtskonzerte sind Tradition

 

Das Repertoire des Chores ist breit. Vom Volkslied über Gospel bis zur Kantate reicht es. Am Gymnasium hat der Chor teils feste Aufgaben. So tritt er zur Verleihung des Georg-Cantor-Preises und bei Auszeichnungsveranstaltungen am Ende des Schuljahres auf. Auch beim Talentetreff der Schule und in Projektwochen wird er aktiv. Zudem gibt es Weihnachtskonzerte und ein Weihnachtssingen im Schulhaus am Tag vor den Ferien. Neben den Chorproben fahren die jungen Sänger auch einmal pro Schuljahr ins Probenlager. Gemeinsam und mit ihren Eltern besuchen sie zudem Konzerte. Claudia Crodel, MZ, 30.10.2002

 

 

Klangkunst und Schmuck

Kommode: Kostbarkeiten für Auge und Ohr

 

Die Bühne hatte sich zur 15. Kunst-Stunde in ein Schmuckkästchen verwandelt, das Gelegenheit zur Begegnung von Wort, Musik und Designschmuck bot. „Schmuck und Weihnachten sind für mich eine natürliche Assoziation“, so die Organisatorin des Abends Dorothea Köhler. Während sich also die Chöre cantamus und bouquet vocalis mit Frische durch das heiter-besinnliche Renaissance-Repertoire von Praetorius bis Schütz sangen, blieb genug Zeit, die Werke der Künstlergruppe Graseweghaus zu betrachten … Seine dramatischen Qualitäten zeigte der Chor in einer englischen Kirchenhymne von John Stainer. Man hielt den Atem an und sah sich der ebenso dramatischen wie ungewöhnlichen Stacheldrahtkette von Claudia Baugut gegenüber, die Anziehung und Abstoßung gleichermaßen in sich vereint … Reich beschenkt von musikalischen und künstlerischen Kostbarkeiten verließ man dieses Konzert in dem Gefühl, ein kleines Gesamtkunstwerk erlebt zu haben. Eckehard Pistrick, MZ, 07.12.2004

 

 

Kunststunde

Geschichten mit Humor und Ernst

Chormusik im Mix mit edler Unterhaltung

 

Der kammerchor cantamus halle und der Männerchor bouquet vocalis Halle, die zumeist gemeinsam als gemischter Chor agierten, präsentierten sich als Hauptakteure des Abends in glänzender Verfassung. Sie brillierten mit hoher Chorkultur, vorzüglicher Aussprache sowie deutlichem Engagement jedes Mitglieds und vorbildlicher Disziplin. Ihre hinreißenden Darbietungen aus Erbe und Gegenwart reichten von Volksliedern in weniger bekannten Sätzen bis zu Chorkompositionen höchsten Anspruchs. So werden unter anderem „Der Feuerreiter“ von Hugo Distler, die „Balladen vom schweren Leben des Ritters Kauz von Rabensee“ von Helmut Schmidt (eine Uraufführung) und vor allem „Das Affenballett“ von André Asriel als musikalische Ereignisse lange im Gedächtnis bleiben. Claus Haake, MZ, 31.03.2009

 

 

Saale-Lieder uraufgeführt

Ein kleines Jubiläum feierten Dorothea Köhler und ihr Chor mit der Reihe Kunststunde. Klangfarben trafen auf Farbklänge

 

Viel neue Musik war zu hören, darunter zwei Uraufführungen von Saale-Liedern (Texte Hanna Helling): Axel Gebhardts „Lied von der Saale“ folgt ein wenig dem Vorbild von Smetanas „Moldau“ – ebenso „Zu Trotha am Ufer der Saale“ von Helmut Schmidt, der mit dieser Chorballade an beste A-cappella-Kompositionen des 19. Jahrhunderts anknüpfend eine dennoch wunderbar eigenständige und reizvolle Chorkomposition schuf … Den Abend beschloß der einstige „Stern-Meißen“-Frontsänger IC Falkenberg, der zusammen mit Michael Lehrmann (Gitarre, Gesang) seine Titel mit großem Engagement und Können vortrug - freilich die akustischen Möglichkeiten des Saales fast sprengend … Dorothea Köhler, ideenreiche Schöpferin aller Kunststunden, leitete die 25. mit Souveränität und vermittelte dem begeisterten Publikum das Motto „Klangfarben – Farbklänge“ mit nachhaltiger Wirkung. Claus Haake, MZ, 20.04.2010

 

 

Mit Nietzsche musikalisch durch die Jahrhunderte

Bei der Kunststunde in der Konzerthalle setzten die Chöre cantamus und bouquet vocalis wieder Glanzpunkte

 

Die sorgfältig ausgewählten und vorbereiteten Chordarbietungen bestimmten in vorzüglicher Gesangskultur und aussagestarker Gestaltung unter teilweiser Mitwirkung ehemaliger Mitglieder, das lebendige und niveauvolle Programm. Höhepunkte wie „Kume, kum, Geselle mín“ von Adam de la Hale, das in weit ausholendem Melos und kraftvollen Ballungen die innewohnende Größe der Gedanken packend vermittelnde „Verleih uns Frieden“ von Heinrich Schütz und die von verfolgbaren Tonreihen, dichter Harmonik und Aktivität erfüllte Uraufführung der Vertonung eines Nietzsche-Textes (dem auch das Motto des Abends entnommen war) von Willi Vogl prägten das Programm. Ebenso die Klavierbeiträge von Steffen Schleiermacher, dessen Komposition „Líla“ in ihrer Erweiterung des herkömmlichen Klavierklangs faszinierte … Den Abend beschloss eine bewegende Aufführung der Messe von Antonin Dvorak, die Chor und Solisten noch einmal voll zur Geltung kommen ließ. Großen Anteil daran hatte Peter Burkhardt, dessen Orgelpart nicht nur Begleitung war, sondern den Klangfarbenreichtum der Musik gefühlstief verstärkte. Claus Haake, MZ, 12.10.2010

 

 

Passion in Klang und Plastik

Eindrucksvolles Chorerlebnis in der Reihe „Kunststunde“

 

Den Hauptanteil des Programms leisteten die Chöre kammerchor cantamus und Männerchor bouquet vocalis in einer Qualität, die kaum noch Unterschiede zu Berufschören erkennen lässt, sowie Wolfgang Kupke, der souverän und ideenreich die Klangmöglichkeiten der Konzerthallenorgel ausschöpfte. Beide Chöre waren allen Anforderungen mit sicherer Stimmführung, weicher oder harter Tongebung und abwechslungsreicher Dynamik gewachsen. So in dem sich auf knappe musikalische Mittel und Prägnanz stützenden „De profundis“ von Arvo Pärt ebenso wie im freundlich-geschlossenen Chorklang in Werken von Antonio Bononcini und besonders beim „Pater noster“ und „Dona nobis pacem“ von Peteris Vasks. Claus Haake, MZ, 27.03.2012

 

 

Ein Märchen wahr gemacht

Dorothea Köhler hat im Hettstedter Gymnasium mit der „Umweltkantate“ Spuren hinterlassen. Dieses Jahr gastiert sie beim internationalen Kurt-Weill-Fest.

 

… wie sich Dorothea Köhler erinnert, die mit sichtlichem Vergnügen verrät, was ihr Chef [Schulleiter Reinhold Unterschütz] später einmal über sie gesagt hat „Ein bisschen unheimlich war sie mir ja.“

Schüler wollten das Thema Umwelt

Da hatte das Chorprojekt „Umweltkantate“ eine Dimension angenommen, die zu überblicken heute noch Herzklopfen erzeugt … Das Projekt ging ja weit über eine Einstudierung der Kantate hinaus. Im Kunstunterricht entstanden zahlreiche Arbeiten zum Thema Umwelt, von denen die besten in das anspruchsvolle Textbuch Eingang fanden, im Chemieunterricht wurde das Papier für die Einladungen gefertigt, im Biologieunterricht entstand ein Feuchtbiotop … Beobachter kamen aus dem Staunen nicht heraus, und wer sich heute die damals produzierte CD anhört, staunt nicht minder. Ein bisschen staunt die Chorleiterin ja selbst, sie verweist aber immer wieder auf ihre Kollegen und Schüler, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Burkhard Zemlin, MZ ELN/HET, 15.05.2013

 

 

Hommage an Halles Künstler

Die 34. Kunststunde unter bewährter Leitung von Dorothea Köhler in der Ulrichskirche stand ganz im Zeichen des harmonischen Miteinanders von Musik und Malerei

 

Den Balanceakt zwischen Gefühlsausbruch und innerer Einkehr hatten auch die Chöre – der kammerchor cantamus und der Männerchor bouquet vocalis – zu meistern. Aus dem Liedermaterial hallescher Komponisten entwickelten sich im Chorgesang poetisch hinreißende Momente. Die Kompositionskunst in ihren verschiedenen Zeiten – von Samuel Scheidt über Johann Friedrich Reichardt, Carl Loewe bis hin zu den zeitgenössischen Komponisten Horst Irrgang, Gerd Ochs, Gerd Domhardt, Siegfried Bimberg, Hans-Jürgen Wenzel, Helmut Schmidt und Axel Gebhardt – als Traditionslinie aufzuzeigen, ist ein Verdienst an sich. Die beiden halleschen Chöre sangen mit der schlichten Innigkeit, nach der Text und Noten ihres Repertoires verlangten. Die Reinheit der Intonation auch und gerade bei dissonanten Klangkonstruktionen und die Textverständlichkeit bestachen. Die Musik schien dem Raum zu entströmen, Klang und Architektur in Stein wurden eins. Die Zugabe gestaltete sich wie das ganze Konzert: einfach zauberhaft. Stephanie Lotze, MZ, 30.09.2013

 

Zwischen Messias und Lohengrin

Dorothea Köhler wirkte mehr als zwei Jahrzehnte lang als Chordirektor des Stadtsingechores

 

Doch vier Wochen vor der  Aufführung [G.F. Händel: Messias] wird Köhler unvermittelt als Chordirektorin beurlaubt. Massive Vorwürfe - von Kollegen - ihren Arbeitsstil betreffend stehen im Raum. Bemerkenswert freilich, dass schon wenige Wochen nach dem "Rausschmiss" frühere Schützlinge bei ihr anfragen, ob man die gemeinsame Arbeit nicht in anderer Form fortsetzen könne. "Ich war gewiss sehr, manchmal vielleicht auch übertrieben streng, habe viel gefordert. Aber Musik kann man sich nicht ergaunern", sagt Köhler ... Doch bei allem Perfektionsstreben: Knochentrocken oder gar humorlos ist die Frau ganz gewiss nicht: Auf Köhlers Grundstück etwa gibt es einen Gartenzwerg namens Lohengrin. Was viele überraschen mag: Sie und ihr Mann sind leidenschaftliche Wagner- und Bayreuth-Fans. "Das ist ein wunderbarer Gegenpol, man kann sich geradezu berauschen an seiner Musik." Andreas Löffler, Zachow, Dezember 2013 , S. 50;

 

Gesungener Weihnachtswunsch

Dirigentin Dorothea Köhler spielt mit Chorschützlingen eine Halle-CD ein

 

Gemeinsam mit ihrem aktuellen Ensemble "cantamus" und vielen Mitstreitern aus früheren Stadtsingechor-Tagen hat Köhler eine CD unter dem Titel 'Halle, alte Musenstadt' eingespielt ... "Keine einzige Absage" ... habe sie erhalten, als sie ihre Ehemaligen um Unterstützung für das neue CD-Projekt anging. "Weil ich auch zeigen wollte, inwieweit Absolventen des Stadtsingechores in den verschiedensten Musikgenres Karriere gemacht haben, bat ich sie zudem darum, mir jeweils einen eigenen Titel für die Veröffentlichung auf der Platte zur Verfügung zu stellen." So steuerte IC Falkenberg, einst Köhlers Chorschüler, seinen Song "Im grünen Schnee" von der CD "Agonie + Ekstase" bei. Ex-Zögling und Bariton Stephan Heinemann, heute Gesangspädagoge beim Thomanerchor, sang auf Köhlers speziellen Wunsch zwei Lieder von Robert Franz ein. Steffen Schleiermacher, der früher ebenfalls im Stadtsingechor aktiv war und sich inzwischen als zeitgenössischer Komponist einen Namen gemacht hat, schickte ein Klavierwerk aus eigener Hand. Andreas Löffler, Zachow, Dezember 2014 , S. 44;

 

 

Benefizkonzert in der Lieskauer Kirche – ein berührendes Ereignis

 

Das Motto des Konzerts „Glaube und Politik“ löste zunächst bei manchem eine gewisse Skepsis aus: Kann man diese beiden Problemfelder den Zuhörern musikalisch nahe bringen? Das Programm übertraf alle Erwartungen. Die gelungene Abstimmung zwischen geistlicher und weltlicher Musik, zwischen Glaubensinhalten und quälenden Fragen nach der Tragik von Zerstörung und Leid in einer konfliktgeladenen Welt hat die Zuhörer emotional tief berührt und mental nachdenklich gestimmt. Wohlklingender Chorgesang, schöne solistische Beiträge, perfektes Orgelspiel und Texte in der wunderbaren Vortragsweise der Ina Meyer ergaben ein vielseitiges homogenes Programm … Als … der „Kinderkreuzzug“ von Bertolt Brecht und der Chorgesang „Grad hörte ich die Nachricht“ des finnischen Komponisten Toivo Kärki dargeboten wurden, konnte die Wirkung auf die Zuhörer nicht eindrucksvoller und das anschließende „Erbarme dich“ aus der Matthäus-Passion nicht zwangsläufiger sein. Doris Ackmann, Amtsblatt Gemeinde Salzatal Nr. 09/15, S. 15, 13.05.2015

 

 

42. Kunst-Stunde: Verleih uns Frieden - Glaube und Poliltik

 

Liebe Frau Köhler, den beeindruckenden Abend in der Ulrichskirche möchte ich nicht einfach "zu den Akten legen", ohne vor der Idee und deren Interpretation noch einmal den Hut zu ziehen. Es waren spannende Kontraste unter "einem" Gedanken, der wieder einmal zeigte, dass Kunst über Emotionen eine Chance hat, auf die ständig sich wiederholenden Auseinandersetzungen zwischen Glaube, Politik und starrer Diktion zu verweisen. Vielleicht auch mit der Hoffnung auf Ideen und Utopien, die nachdenklich stimmen.

Außerdem hat mich die ausserordentlich gut gesprochene Gesangskultur der Chöre beeindruckt, weil der Gedanke des Programms sich damit auch sinnlich gut wahrnehmbar über die Inhalte definiert hat.

In unserer, immer luschiger mit der Artikulation umgehenden schnelllebigen Zeit, schon fast eine Ausnahmesituation ..., aber umso nötiger, das zu pflegen.

Also, mit Dank für den ebenso klangstarken wie nachdenlich machenden Abend,

herzlich Bernd Leistner

Halle, 14.03.2016

 

 

Unerhörtes von der Mitte Deutschlands

Festival entdeckt alte und neue Musik

 

... Zum Auftakt des Festivals trat der Kammerchor "cantamus halle" mit den Solisten Kathleen Ziegner (Sopran), Cornelia Wörfel (Mezzosopran), Jens Hoffmann (Tenor) und Till Malte Mossner (Bass) auf. Am Beginn des Konzertes stand die Motette "Cantamus ad gloriam musicae" von Jürgen Golle (75). Der gebürtige Zwickauer sang im Leipziger Thomanerchor und war Lehrer an der Pädagogischen Hochschule Zwickau.

Der Chor ließ unter Leitung von Dorothea Köhler ein Klangbild entstehen, das mit leisen Tönen beim Publikum Gänsehaut erzeugte und es mit fulminantem Fortissimo zum Staunen brachte. ... Neben kirchlichen Kompositionen erklangen auch weltliche. Das Volkslied "Die Gedanken sind frei" wurde in einer Bearbeitung für vierstimmigen Chor und Solisten von Frithjof Eydam, der am Kontrabass mitwirkte, vorgetragen. Eine großartige Interpretation der eingängigen Melodie im Wechsel von Chor und Solisten. Eindrucksvoll auch die Komposition "Als ich klein war, träumte ich vom Fliegen" von Siegfried Bimberg, der einst die Hallenser Madrigalisten  gegründet hatte.

Der Abend endete mit dem Stück "Frieden / Friedlich miteinander leben" von Thomas Buchholz. Alles in allem: ein sehr gelungenes Konzert.

Franziska Olschewski, MZ, 19.06.2018

 

 

50. Kunst-Stunde - Abschluss der Konzertreihe

 

Liebe Dorothea, alle Achtung vor Deiner Leistung im gestrigen Konzert - einem tollen Abschluss der Kunststunden-Reihe. Nun ist Halle wieder um ein wichtiges kulturelles Ereignis ärmer. Aber man sieht ja, dass Du weiter am Ball bist mit vielen neuen Ideen. Und Dein klangschöner Chor, der so wunderbar durchsichtig und musikantisch mein Maria-Dornwald sang, wird ja zum Glück noch weitere Konzerte unter Deiner Leitung gestalten.

Also, toi, toi, toi für eine gedeihliche Zukunft, verbunden mit einem großen Dank für Vergangenes. ...

Thomas

Thomas Buchholz (Komponist), 10.12.2018

 

 

Die 50. Kunst-Stunde

2. Advent 2018

Es ist ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass das, was wir heute als vorweihnachtliches Konzert erleben werden, die letzte KUNSTSTUNDE sein soll. Die letzte, sie trägt die Nummer 50.

Angefangen haben diese besonderen Stunden, die Künste miteinander verbinden, am 5. Dezember 1998 im neuen theater.

Auch ein weihnachtliches Konzert mit dem kammerchor cantamus und dem Männerchor bouquet vocalis, dazu Solisten der Philharmonie und Kunstobjekte von der BURG.

50 KUNSTSTUNDEN und 20 Jahre lang konnten wir, begeisterte Geniesser, die unglaubliche Vielfalt jeder einzelnen Doppel-Stunde erleben, die Gesangs- und Instrumentenstimmen, literarische Texte und bildkünstlerische Objekte miteinander zum Klingen brachte.

Was an intensivsten Recherchen, Proben, Absprachen zwischen den Künsten und Künstlern, und... und... und... dazu Voraussetzung war, geht natürlichen keinen was an.

Wichtig allein das Ergebnis in hoher Qualität.

Die letzte KUNSTSTUNDE.

Der Grafiker Ronald Kobe lässt am Ende seiner dramatischen Weihnachtsbaum-Bilder-Geschichte das Objekt der Weihnachtsbegierde in Flammen aufgehen.

Ein heißes Schlussbild. Aus!

Aber, nein!

Am Ende des Programmheftes steht ja schon ein weiterer Konzerttermin.

Und er wird ganz bestimmt nicht der letzte sein.

Dank an Dorothea Köhler, an ihre Sängerinnen und Sänger des kammerchor cantamus und an alle, die m ihr diese STUNDEN durch hohen künstlerischen Einsatz geadelt haben.

Eva Linzer